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4. Denkfehler – Die Viel-hilft-viel-Illusion

Autor

Georgiy Michailov

Kategorien

Business-Blog

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Die Energie folgt dem Fokus. Je fokussierter die Ressourcen eingesetzt werden, desto schneller und wirksamer kommen die Ergebnisse.

Die Viel-hilft-viel-Illusion und der fatale Aktionismus

„Viel geschafft ist nicht viel geschaffen!“ Denn: zu viele parallel aufgemachte Baustellen sind ein sicheres Zeichen der Krise. Manager verfallen gern in einen ausgeprägten Aktionismus, um damit ein wenig vor der Realität zu fliehen. Und um sich selbst zu beweisen, dass sie alles Menschenmögliche getan haben – und davon auch noch sehr viel! Leider ist dieses Verhalten gerade in der Krise, wenn Ressourcen sehr knapp sind und das Stresslevel sehr hoch, besonders gefährlich. Denn: Die Energie folgt dem Fokus. Sobald die Organisation ohne klaren Fokus und mit zu vielen Zielen agieren muss, verpuffen viele Bemühungen schlicht. Man kratzt überall an der Oberfläche und wundert sich später, warum die Maßnahmen nicht greifen. Mit Organisationen und Ressourcen ist es wie mit der Sonne und dem Brennglas: Je fokussierter die Ressourcen eingesetzt werden, desto schneller und wirksamer kommen die Ergebnisse.

Bereits 1999 haben die Professoren Simons und Ghabris im Rahmen eines inzwischen als „Gorilla-Experiment“ bekannt gewordenen Versuchs empirisch nachgewiesen, dass Menschen bei richtiger Fokussierung alles andere um sich herum ausblenden können und den berühmten „Flow“-Zustand erreichen. Dieser Zustand ist erstrebenswert, denn ohne fokussierte Aufmerksamkeit auf eine Sache können kaum großartige Leistungen erzielt werden. (Diese Erkenntnis rückt – nebenbei bemerkt – auch das angeblich so erstrebenswerte „Multitasking“ in ein etwas anderes Licht). Das Rezept für großartige Leistungen in der Krise ist im Prinzip sehr einfach: „Bestimme die Must-Win-Battles und sorge für deren konsequente Verfolgung!“. In der Praxis ist es allerdings gar nicht so trivial, die berühmten 20% der pareto-optimalen Hebel zu finden, um damit 80% der angestrebten Wirkung zu entfalten.

Nichtsdestotrotz liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung von Krisen im richtig gesetzten Fokus. Meistens ist ein Weniger am Anfang am Ende deutlich mehr, sprich: viel (Konzentration) bringt dann tatsächlich viel (Erfolg)!

Georgiy Michailov Managing Partner Dipl.-Volkswirt, B.M. (TSUoE)

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Tags

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