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5. Denkfehler – Die Nein-Phobie

Autor

Georgiy Michailov

Kategorien

Business-Blog

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Eine der verbreitetsten Krisenursachen ist die Unfähigkeit vieler Menschen, „Nein“ zu sagen. Doch das führt oft nicht zum gewünschten Ergebnis.

Die Nein-Phobie und die fatale Harmoniesucht

Eine der verbreitetsten Krisenursachen ist die Unfähigkeit vieler Menschen, „Nein“ zu sagen. Sei es nein zu unprofitablen Kundenaufträgen, nein zu unausgereiften Entscheidungen, nein zu unzureichender Mitarbeiterperformance oder auch nein zu falschen Vorstellungen der Gesellschafter. Die meisten Menschen haben ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Harmoniebedürfnis und Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer jeweiligen Gruppe oder Gemeinschaft. Dadurch wird ein „Nein“ und der damit explizit werdende Konflikt schwierig. Wer dies aber nicht aushält, geht den einfachsten Weg, und der führt nun mal oft nicht zum gewünschten Ergebnis.

Das fast schon Paradoxe ist zudem, dass Harmoniesucht und Konfliktscheu den früher oder später dann doch aufbrechenden Konflikt in der Praxis eher noch verschärfen. Konflikte entwickeln sich selten ‚von Null auf Hundert‘, sondern entstehen langsam und führen irgendwann zu einem ‚Point of no return‘. Ein kleines, aber klares „Nein“ am Anfang und das richtige „Management der Erwartungen“ beugen einem explosiven „Nein“ am Ende und einer damit verbundenen Riesenenttäuschung zuverlässig vor.

Klar, dass man sich mit konsequenten und häufig schmerzhaften Maßnahmen zumindest kurzfristig kaum Freunde macht. Aber wer den Konflikt scheut und nicht schnell und konsequent handelt, gefährdet oft die Zukunft seines ganzen Unternehmens. Denn Inkonsequenz rächt sich – und in der Krise rächt sie sich besonders hart. „Sei konsequent!“, rät nicht nur der erfahrene Turnaround-Manager, sondern auch die eigene Lebenserfahrung.

Georgiy Michailov Managing Partner Dipl.-Volkswirt, B.M. (TSUoE)

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