Deutlich weniger Wohnungsneubau als geplant, kollabierende Objektvolumen und eine abrupte Zinswende. Nur drei von vielen Gründen für die schwere Krise im Immobilienmarkt. Das bestätigen die Umfrageergebnisse des 24. Restrukturierungsbarometers. Und Besserung ist nicht in Sicht.
Besonders die Zinswende hat starken Einfluss auf den turbulenten Immobilienmarkt. So sehen das auch 43 Prozent der Umfrageteilnehmer. Sie bewerten die Lage als „kritisch“. Wenig überraschend: Unkritisch bewertet die Lage niemand. Für die Experten mit ausschlaggebend ist die Insolvenz der Signa-Gruppe. Hier erwarten 40 Prozent weitreichende Folgen für den Markt.
Zumindest was die Zinsen angeht, scheint sich die Lage mittelfristig zu entspannen. Zinssenkungen in den USA und im Euro-Raum sind angekündigt. Dennoch erwarten nur 13 Prozent der Befragten einen positiven Einfluss auf die Lage der Restrukturierungsfälle.
Hier zeichnet sich ein klares Bild ab. 76 Prozent bestätigen, dass ihnen mehr Fälle zur Bearbeitung vorliegen. Tendenz für die nächsten Monate weiter steigend. Die angespannte Lage wirkt sich auch auf die Zusammenarbeit zwischen den befragten Restrukturierungsexperten und den verschiedenen Finanziers aus. Das gaben 46 Prozent an. Mit besonders hohen Ausfällen rechnen die Umfrageteilnehmer bei Unternehmenskrediten und Immobilienkrediten. Im Fokus der Restrukturierungen steht aktuell die Fahrezeugbau und -zubehör-Branche. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Personalabbau in den Workout-Abteilungen der Banken ist momentan kein Thema.
„Politische Konflikte wie Ukraine- oder Nahost-Krieg zählen neben der Wachsstumsschwäche in der Euro-Zone zu den größten exogenen Gefahren für Unternehmen.“
— Aus: 24. Restrukturierungsbarometer, FINANCE 2024
Die vollständigen Umfrageergebnisse des 24. Restrukturierungsbarometer finden Sie hier.