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Insights

SMP LeaderTalks

#63 | Woke-Debatte und gesellschaftliche Spaltung

SMP LeaderTalks

14. August 2024

Georgiy Michailov trifft Esther Bockwyt

Über Wokeness, Meinungsfreiheit und strukturellen Rassismus.

1 h 1 Min

„Durch die woke Bewegung gerät die Meinungsfreiheit in Bedrängnis.“

Gendern, struktureller Rassismus und Identitätspolitik: Kaum ein Thema ist aktuell so brisant wie die Diskussion um die Wokeness-Bewegung. Während die einen sie als notwendigen Schritt zur Gerechtigkeit und Inklusion sehen, empfinden die anderen sie als übertriebenen Aktivismus, der den öffentlichen Diskurs vergiftet. Wir haben uns gefragt: Welche weiteren Perspektiven gibt es abseits der Kommentarspalten von Social Media? In dieser Folge der SMP LeaderTalks haben wir deshalb einen Gast eingeladen, der Wokeness aus einer ganz anderen Sicht betrachtet. Und zwar aus psychologischer.

„Woke-Anhänger setzen sich als Gutmenschen in Szene – das hat etwas sehr Narzisstisches.“

Esther Bockwyt ist Psychologin, Gutachterin und Autorin. Ihr großes Interesse gilt seit Jahren den sozialen und psychologischen Aspekten der Wokeness-Bewegung. Im Gespräch mit Georgiy Michailov spricht sie über ihr Buch „Woke: Psychologie eines Kulturkampfes“. Und teilt ihre Erkenntnisse zu den Ursprüngen, Entwicklungen und Auswirkungen der Woke-Kultur auf die gesellschaftliche und politische Landschaft.

„Die Sprache wird überschätzt, wenn man ihr zumutet, dass sie Realität schafft.“

Bockwyt erläutert, wie die Woke-Bewegung ihrer Meinung nach das gesellschaftliche Klima verändert hat. Was Wokeness mit Narzissmus zu tun habe. Welche Rolle dabei die sozialen Medien spielen. Und welche Auswirkung die Überschätzung der Sprache auf die Meinungsfreiheit uns den öffentlichen Diskus habe.

 

Zur Person

Esther Bockwyt

Esther Bockwyt ist Psychologin, Gerichtsgutachterin und Autorin. Sie studierte Psychologie mit Fokus auf klinische und forensische Psychologie. Als Inhaberin von "Die Gutachterinnen" ist sie im Familien- und Strafrecht tätig. Bockwyt ist zudem Autorin mehrerer psychologischer Fachbücher und regelmäßige Kolumnistin bei der Neuen Zürcher Zeitung und den Ruhrbaronen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Analyse menschlicher Interaktionen und gesellschaftlicher Phänomene, insbesondere des Narzissmus.

Mehr zur Person

Woke: Psychologie eines Kulturkampfes

Ursprünglich als progressive Identitätspolitik an Universitäten entstanden, hat Wokeness sich mehr und mehr als Bewegung in staatlichen Institutionen und in Denkmustern von Menschen ausgebreitet. Bockwyt betrachtet den Ursprung und die Folgen der Woke-Bewegung erstmals aus psychologischer Perspektive. Sie sieht Wokeness als den exzessiven wie vergeblichen Versuch, Menschen vor der Übernahme von reifer Verantwortung und unerwünschten Empfindungen zu schützen. Fernab von schrillen Tonlagen fragt sie: Was bedeutet Wokeness für unsere psychische Gesundheit und das gesellschaftliche Miteinander? Und was passiert, wenn Narzissmus, Gewissenhaftigkeit oder Aggression im Namen der Wokeness ein gesundes Maß überschreiten?

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